Bei uns wird das so gehandhabt, das jeder untermaßige oder in der Schonzeit gefangene Fisch sofort schonend zurück gesetzt werden muß. Ohne Ausname. Wie soll ich als Fischereiaufseher denn sonst meine Arbeit machen wenn jeder behauptet, er hätte den Fisch nur entnommen da er ja eh schon geblutet hätte und ohnehin eingegangen wäre. Nein, so kann das nicht funktionieren.

In meinem oben genannten Fall hat der betreffende Vorständler an einer Stelle eines Flüßchens ( ca. 5m breit) gesessen, an der regelmäßig Bachforellen gesetzt werden. Man setzte die BaFos extra nach beginn der Schonzeit, da bei uns am Gewässer ein erheblicher Angeldruck herrscht und die Fische sich über die Schonzeit etwas verteilen sollen. Und ausgerechnet an der Besatzstelle sitzt dieser Sportfreund und angelt seelenruhig mit einer Grundrute und Tauwurm und einer Spinrute. Und rundherum springen die Bachforellen. Soll man so einem das etwa durchgehen lassen? Ich denke eher nicht! Zumal sein Angelkollege, der etwa 50m weiter saß, auch eine Bachforelle abgeschlagen hatte und nicht mal seine Angelerlaubnisscheine dabei hatte. Die zwei Kollegen hatte ich bis dato noch nie am Wasser gesehen (und ich bin da täglich). Und ein paar Tage nach dem Besatz sitzen sie dann da. Hallo?

In einem anderen Fall hat drei Tage zuvor ein junger Fliegenfischer, der gerade seine Prüfung gemacht hatte zwei Bachforellen entnommen da er fest der Überzeugung war das es sich um Regenbogenforellen handelte. (es waren aber auch sehr blasse, silbrige BaFos ohne rote Zeichnungen und mit viel Fantasie leicht rötlich schimmernden Flanken.) Er hat mir freudig seinen Fang gezeigt obwohl er wusste das ich Fischereiaufseher bin. Als ich ihm sagte das das BaFos . sind hat er fast geheult. Der konnte mir glaubhaft machen das er es nicht besser wusste und fest versprochen das ihm das nie wieder passiert. Der kam dann mit einer Mündlichen Verwarnung davon.

Gruß
T.F.