Die bekommen eher den Teich leer ! :;:
Druckbare Version
Kommt darauf an was man unter den Teich leer machen versteht, :grins:
dachte eigentlich nur an die Teichrosen und nicht das Wasser.
Gruß Jürgen
Ich meinte die Bisams zerstören deine Dämme.:;:
So nächsten Dienstag habe ich nun den Termin mit der unteren Landschaftsbehörde wegen der Teichrosen Entfernung, wenn einer noch gute Argumente hat warum ein Teich von der Plage befreit werden muss - nur zu.
Die Bilder sind 3 Wochen alt, also der Bewuchs hat noch zugenommen.
MFG Jürgen
Wie groß ist eigentlich die Sauerstoffzehrung in der Nacht durch eine solche Masse an Teichrosen?
Hallo Jürgen!
Nachteile durch zu viele Seerosen die mir einfallen:
- kein direkter Sauerstoffeintrag ins Wasser
- Eintrag von Sauerstoff und Durchmischen des Wasser durch Wind wird deutlich erschwert, was wieder zu einer extremen (Temperatur)Schichtung des Wasserkörpers führt
- durch Beschattung wird das Aufkommen von Unterwasserpflanzen behindert, die Sauerstoff einbringen und auch zum Entfernen von Nährstoffen relativ leicht "geerntet" werden können
- durch Beschattung Ausbremsen der Nahrungskette: Schwebalgen-Plankton-Fisch
- schwierige Bewirtschaftung des Fischbestandes
- bieten nur wenige Versteckmöglichkeiten für Amphibien-, Insektenlarven und andere Kleinstlebenwesen, die dann bis auf geringe Bestände von den größeren Fischen gefressen werden
Tschüß, Kurt
Kurt ich danke dir, da sind ein paar Sachen bei die mir nicht eingefallen sind. :Bravo::grins:
Hat da noch mal einer Lust drüber zu schauen - am Dienstag ist der Termin
Argumentation zur Teichrosenentfernung an der Teichanlage Königsee in Tecklenburg.
Uns ist bekannt, dass sich bei der gelben Teichrose (nuphar lutea) um eine geschützte Art handelt. Allerdings führt ein massenhaftes Auftreten zu einigen ökologischen und zu ökonomischen Problemen durch Mitgliederschwund für den Verein, dass dann auch letztendlich für den Verpächter Auswirkung hat, wenn den Teich nicht mehr als Angelgewässer verpachtbar ist.
Teichrosen wachsen verstärkt durch den erhöhten Nährstoffeintrag in ein Gewässer, geringe Wassertiefen sind, je nach Trübheit des Gewässers essentiell.
Durch die große Blattmenge wird jedes Jahr große Mengen an Biomasse eingebracht, nicht zersetzte Biomasse setzt sich als Schlammschicht am Gewässergrund ab. Dadurch nimmt die Wassertiefe immer weiter ab.
Geringere Wassertiefe lässt die Teichrose massenhaft auftreten.
Dort wo sich Teichrosen massenhaft auftreten, also einen geschlossenen Blatteppich bilden, bereiten sie aus ökologischer Sicht Probleme.
Der Dauerschatten lässt die übrige Unterwasservegetation durch den Dauerschatten absterben.
Intakte Unterwasserwiesen gehören zu dem Laich- und Nahrungsgefüge eines Teiches, in diesen Bereichen findet man bis zu 5000 verschiedene Individuen pro m², wie Insekten, Würmer, Krebstierchen, Schnecken und Fischlarven.
Fehlende weiche Laichpflanzen hindern einheimische Fische, wie die Schleie, den Karpfen, Hecht und diverse Weißfischarten bei dem erfolgreichen Laichgeschäft.
In stark verschlammten Gewässern kann auch der Zander nicht erfolgreich laichen.
Nicht zuletzt geben Unterwasserpflanzen Sauerstoff an das Gewässer ab.
Weitere Nachteil eines geschlossenen Blatteppich der Teichrose ist, dass durch das zersetzen der absterbenden Pflanzenteile Sauerstoff gezerrt, aber kein Sauerstoff durch die Pflanzen eingebracht wird.
Auch wird durch den über das Gewässer streichenden Wind, wegen des geschlossenen Blattteppichs der Eintrag von Sauerstoff deutlich erschwert. Auch wird die Durchmischung behindert, daher entstehen in solchen Gewässern extreme Temperaturschichtungen. Dies führt zu erheblichen Problemen in der natürlichen Unterwasser Flora und Fauna. Als Indikator findet man eine große Menge von Zuckmückenlarven am Gewässergrund.
Durch die dauerhafte Beschattung wird die Nahrungskette gestört: Schwebalgen-Plankton-Fisch. Dies widerum führt dazu, das Amphibien-, Insektenlarven und andere Kleinstlebewesen von den Fischen gefressen werden, da sich diesen Lebewesen nur wenige Versteckmöglichkeiten bieten.
Ohne den AV Lengerich gäbe es diese tolle Teichlandschaft nicht, als Verein kümmern wir uns um den Erhalt dieser Landschaft. Die vielen täglichen Besucher schätzen die herrliche Anlage und genießen bei Sparziergängen die Natur.
Wenn nun dauerhaft 2 der Teiche nicht durch die Mitglieder nutzbar sind, wird es für den Vereinsvorstand schwierig die Pacht der Teichanlage gegenüber der Mitglieder zu rechtfertigen.
Die Pflege der kompletten Anlage wird durch den AV Lengerich, kostenlos für die Gemeinde, aus Mitgliedsbeiträgen finanziert. Ohne den AV Lengerich würden die Ufer in rasender Geschwindigkeit zu wuchern und ein Teil toller Kulturlandschaft verloren gehen.
Viele Uferpflanzen, wie z.B. die Sumpflilie, können nur wachsen wenn die stark wuchernden Gehölze regelmäßig geschnitten werden.
Andere Uferblühpflanzen wachsen nur wenn regelmäßig ein Grünschnitt erfolgt. Vergleichbar mit dem Erscheinungsbild einer Wiese, die regelmässig gemäht wird.
Fazit:
Die Teichrose, massenhaft auftretend, ist ökologisch mindestens bedenklich.
Eine Teichanlage verlandet wenn sie nicht gepflegt wird, eine Verlandung würde den Charakter der Landschaft stark beeinträchtigen.
Der oberste Teich, der so genannte Wolfsmühlenteich, gehört zu der Denkmal geschützten Wolfsmühle (Baujahr 1665).
Ohne den AV-Lengerich würden wir uns gar nicht über Teichrosen unterhalten, sondern es wäre eine Wiese mit einem Bach und einem schon lang verlandeten Wolfsmühlenteich mit einer zusammengefallenen Mühle.
Ohne uns keine tolle Anlage die Bürgern und Touristen ein tolles Naturerlebnis bietet.
Wir als AV Lengerich halten uns an die Vorgaben und versuchen möglichst nachhaltig zu handeln, wir arbeiten gern mit allen Behörden zusammen. Allerdings ist der Vorstand den Mitgliedern gegenüber eine Verpflichtung eingegangen, Gewässer zum Angeln zur Verfügung zu stellen.
Unsere Planungen für die Entfernung der Teilentfernung beinhalten auch viele Aspekte, die der Vielfalt an der Teichanlage sicherlich zuträglich ist.
So soll im Nordbereich des mittleren Teiches (in der Verjüngung) die Teichrose erhalten bleiben und durch den vorhandenen, sowie zusätzlichen Altholzeintrag, als Laich, Rückzugs-, und Brutzone für bestimmte Tierarten erhalten bleiben.
Ebenso am Wolfsmühlenteich soll der Bereich am Wolfsmühlenweg, zwischen Wolfsmühlenteich und mittleren Teich, von der Entfernung ausgeschlossen sein. Auch hier wäre Totholzeintrag sicherlich sinnvoll, aus oben genannten Gründen.
Zur Verdeutlichung beiliegende Karte.
Hallo!
Liest sich doch gut.
Ich mag kein Totholz im Gewässern mit Unterwasserpflanzen. Totholz ist nach meiner Erfahrung in stehenden Gewässer auf Dauer nicht günstig für die Entwicklung und Bewirtschaftung. Viel besser ist lebendes Holz in Form von umgekippten Weiden.
Vielleicht kann man noch anführen, dass man die entfernten Seerosen anderen Gewässerbesitzern zum Anpflanzen zur Verfügung gestellt werden könnte. Ich würde mich über ein Paket immer noch freuen :-)
Tschüß, Kurt